KI - oder der Abschied vom aufrechten Gang

Ich schreibe gerne, auch ungefragt und oft über Themen die vielerorts ganz anders verstanden und gesehen werden. Und wenn ich mal einen Leserbrief verfasse – halt so wie das so tue, dann kann ich fast meine Grossmutter darauf verwetten, dass er abgelehnt wird, weil ich irgendeine Correctness-Zensur geritzt habe – dabei ist doch ein Dubbel oder ein blöder Siech in vielen Fällen nicht nur treffend, sondern auch wahr, und en Hafechäs wird nun wirklich allenthalben verzapft, gerade von den Zensur-liebenden Blätter.

Jetzt gerade denke ich, dass in der TX-Group, resp. in deren Print-Medien grad ein weiterer grosser Schritt zur Medien-Einfalt vollzogen wird – wenig erstaunlich, wenn man bedenkt, dass schon jetzt immer wie kleinere Redaktionen für immer wie mehr welke Blätter «schreiben» müssen. Da kann nur noch Einheitsbrei angerichtet werden – wie in einer schlechten Kantine. Convenience halt. Doch ist das so? Oder gibt es schon heute ganz viel ausgelagerte Text-Manufakturen, gar künstliche, nicht zwingend intelligente?

Gemäss einer ETH-Studie werden schon heute rund 61% der Kaffeesatz-Themen, also Wetter, Börse und BVG-Prognosen von KIs verfasst, während nur 29% der LeserInnen KI-Artikel bei Politik und Wissenschaft goutieren, doch die Frage heisst: woher wissen denn besagte LeserInnen, dass sie KI vorgesetzt bekommen resp. lesen? Und überhaupt, hat das künftig noch eine Bewandtnis, wenn immer wie weniger Menschen des Schreibens -also handschriftlich und in ganzen, orthografisch und grammatikalisch einwandfreien Sätzen- mächtig sind und sowieso nur noch über Emojis und einem Dialektmischmasch händisch und mittels Daumenakrobatik kommunizieren?

Soweit so gut, noch schreibe ich selbst, ich muss mich ja auch nicht mit journalistischen Brosamen zufriedengeben und nach Vorgaben einer politisch-ideologisierten Handlanger-Redaktion und dem Verleger-Diktat verbiegen.