Ja oder Nein? Oder die unendliche Geschichte des Kühe melken.

Da sitze ich ganz nah beim Stammtisch und ein Bauer beschwört seine Tischbrüder eindringlich am 22. September zur Biodiversitäts-Initiative doch bitteschön unbedingt ein Nein in die Urne zu legen. Klar, verständlich, er muss unbedingt ganz viel aus seinem Boden holen, koste es was es wolle, also nicht ihn, sondern die Natur. Denn nach ihm die Sintflut und die kommt neuerdings öfter und schneller als biblisch prophezeit.

Anderntags höre ich einen klagen über den Zahlenwirrwarr bei den BVG-Prophezeiungen, die Revision sei ein Bschiss – sein jüngerer gegelter Nachbar meint, dem sei keineswegs so, es sei die Demografie und die Geringverdiener müssten dringend, wenn auch erst dereinst, auch einen Zuschuss zur AHV bekommen – davon alleine könne man ja nicht würdig leben. Beides ist wohl wahr.

Was haben diese beiden Themen miteinander gemein? Die Kohle – it’s the economy stupid!

Die landwirtschaftlich verursachten Schäden sind schon heute immens – und vielfach belegt - doch was brauchen wir Bienen, jetzt haben wir doch Starkwinde – aber eben: nach mir die Sintflut – und vorher bitte ganz viel Subventionen! Marktwirtschaft überall nur nicht beim Bauernstand, die brauchen eine fairen Milchpreis auch wenn die Kühe unter der Euterlast zusammenbrechen – alles was recht ist. Und kahle Bergflanken schützen, vor was denn, Gipfelstürmer in Sandalen?

Und beim BVG? – die unendliche Geldmaschine, die als 2. Säule getarnte soziale Alterssicherung, weil steuerbefreit resp. begünstigt. Auch hier gibt es eine mächtige Pro-Lobby, wen wunderts, es sind die Profiteure – die Pensionskassen, die Banken und Versicherungen, sie kassieren Vermögensverwaltungskosten von über 6 Milliarden Franken pro Jahr – das ist richtig fett. Minderverdienende sollen jetzt auch und früher einzahlen – dafür bekommen sie dann etwas weniger und werden nach wie vor für Ergänzungsleistungen und Prämienverbilligung bittstellen müssen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, profitieren sie weiter – und die andern können schauen wo sind bleiben. Lieber reich und gesund, was haben die Armen (und die Natur) davon, wenn sie krank sind?

Also was jetzt? Ja oder nein?

Da ja die Mutter der Dummen bekanntlicherweise immer schwanger ist, wird es wohl ein Ja und ein Nein auf der jeweils falschen Seite geben.

Wir sind gespannt – stay tuned.